Ausstellung zur Vertreibung und Vernichtung der Kahlaer Juden

Eine neue Ausstellung dokumentiert unter dem Titel „Nationalsozialismus und ‚Volksgemeinschaft'“ das Leben und die Verfolgung der in Kahla ansässigen jüdischen Familien Jacobsthal und Cohn/Tittel. Beide betrieben kleine Geschäfte, waren in Vereinen aktiv und nahmen rege am städtischen Leben teil. Mit dem Erstarken des Antisemitismus und dem Aufstieg der NSDAP wurden sie mehr und mehr vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Sie wurden ihres Lebensunterhalts und ihrer Rechte beraubt und schließlich fast vollständig in den Tod deportiert.
Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Demokratieladen entstanden ist, verknüpft die Geschichte der beiden Familien mit der reichsweiten Entwicklung der Jahre von 1933 bis 1945. Sie beruht auf den Recherchen des Historikers Peer Kösling, dessen Broschüre zum Thema online zugänglich ist. Im regionalen Bezug wird deutlich, wohin die Vorstellung von einer homogenen deutschen „Volksgemeinschaft“ geführt hat: Zu Ausgrenzung, Entrechtung und schließlich Deportation.

Zeitgleich mit der Eröffnung der Ausstellung wurden am 17. September Stolpersteine in Erinnerung an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger Kahlas verlegt. Die OTZ hat darüber ausführlich berichtet.

Derzeit ist die Ausstellung im Foyer des Rathaus Kahla zu sehen und kann dort während der Öffnungszeiten besichtigt werden. Darüber hinaus kann die Ausstellung an Schulen, Vereine und Institutionen verliehen werden. Interessierte wenden sich bitte an: info@demokratieladen.com