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Aktuelle Ausgabe der Margarethe: „Vor 75 Jahren – Befreiung vom Nationalsozialismus“

In der sechsten Ausgabe der Margarehte beschäftigten wir uns mit dem Thema: „Vor 75 Jahren – Befreiung vom Nationalsozialismus“. Wir, d.h. die Redaktion, fragten Autor*innen an, die sich mit der Geschichte von Kahla und Umgebung – hier besonders der REIMAHG – beschäftig(t)en. Auch die Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit wird beschrieben. Das Ergbnis ist lesens- und hörenswert.

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Radtour wider das Vergessen. Erinnerungsorten und Lokalgeschichte in Kahla und Jena auf die Spur kommen

Am 8. Mai kapitulierte die Wehrmacht. Der Krieg, der Millionen Menschen das Leben gekostet hatte, war damit in Europa beendet. Seitdem wird der 8. Mai international als Tag der Befreiung vom Hitler-Faschismus gefeiert. Auch in Kahla und Jena war der 8. Mai für die Zwangsarbeiter*innen, Jüdinnen und Juden, politischen Gegener*innen und alle anderen Opfer des nazistischen Terrorregimes ein Tag der Befreiung.

Bereits im letzten Jahr begaben wir uns auf Spurensuche und radelten zu Orten der Region, an denen Menschen Zwangsarbeit leisten mussten. Dieses Jahr – 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs – machen wir uns erneut auf den Weg: Diesmal nach Kahla, Rothenstein und Jena, um an die Schicksale der Zwangsarbeiter*innen und Akte widerständigen Handelns zu erinnern.

Tourverlauf

An der ersten Station der „Radtour wider das Vergessen. Erinnerungsorten und Lokalgeschichte in Kahla und Jena auf die Spur kommen“ beleuchten wir zunächst jüdisches Leben in Kahla und erinnern an die Schicksale von mehreren Familien. Außerdem beschäftigen wir uns mit den Lebens- und Wohnbedingungen von Zwangsarbeiter*innen des NS-Rüstungswerks REIHMAG im Walpersberg bei Kahla und suchen das Gebäude auf, in dem diese in Kahla während des Zwangsarbeitseinsatzes untergebracht waren.

Die zweite Station führt uns nach Rothenstein, wo in der Vergangenheit unterirdische Anlagen die Produktion der Zeiss-Werke während der Kriegsjahre sichern sollten. Dieser Ort wurde auch als Waffenlager genutzt.

Zuletzt geht es mit dem Rad nach Jena. Dort machen wir zunächst in Göschwitz Halt und setzen uns mit Jenaer Unternehmen auseinander, die NS-Zwangsarbeiter*innen in der Rüstungsproduktion eingesetzt hatten. Wir greifen auch den Umstand auf, dass auch heute noch Jenaer Unternehmen in der Rüstungssparte aktiv sind. An dieser Station werden wir darüber hinaus auch Akte des Widerstand unter den Zwangsarbeiter*innen beleuchten.

Als vorletzte Station steuern wir das Kassablanca in der Nähe des Westbahnhofs an, das als Veranstaltungsort für Musik und Kultur bekannt ist. Doch auf dem Gelände gibt es auch einen Gedenkort: einen historischen, restaurierten Güterwagen, der besichtigt werden kann.

Die Tour endet am Saalbahnhof, wo wir an die Ausbeutung der Zwangsarbeiter*innen bei der Reichsbahn erinnern möchten.

Wir laden Sie ein, gemeinsam mit uns in Kahla, Rothenstein und Jena auf Spurensuche zu gehen und an die NS-Zwangsarbeiter*innen und jüdischen Familien zu erinnern.

Alle Informationen zu Ort, Zeit, beteiligte Partner*innen und Ablauf erfahren Sie im Flyer. Unter anmeldung.radtour [at] gmail.com können Sie sich bis zum 21. August 2020 anmelden.

Weiterführende Literatur zum Thema

Die Verfolgung und Vernichtung der Kahlaer Jüdinnen und Juden 1933 bis 1945

Nationalsozialistische Lager und ihre Nachgeschichte in der StadtRegion Jena

Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg – Begleitband zur Ausstellung

Rückblick Radtour wider das Vergessen 2019

Ein Bericht der vergangenen Tour findet sich hier.