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Erinnerungen wachhalten – Stolpersteingedenken 08.11.2024

Kahla, 8. November: Öffentliches Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome 1938 an den Stolpersteinen in der Rudolf-Breitscheid-Straße und Roßstraße.

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Am 9. November 1938 fand die Reichspogromnacht statt. Deutschlandweit kam es damals zu Enteignungen und Deportationen bis hin zum Mord an Jüdinnen und Juden. Auch in Kahla wurden an diesem Tag und in der Folgezeit jüdischen Familien systematisch ausgegrenzt, misshandelt, verfolgt und deportiert. Wie in vielen anderen deutschen Kommunen sind vor den einstigen Wohnungen dieser beiden Familien heute Stolpersteine ins Straßenpflaster eingelassen. Fünf sind es insgesamt, die man in Kahla findet. Kleine Messingplatten auf der Oberseite der knapp zehn mal zehn Zentimeter großen Steine weisen ihre Namen aus: Adolf, Clothilde und Lotte Jacobsthal vor dem Haus Roßstraße 28; Flora Cohn und Erna Tittel vor dem Haus Rudolf-Breitscheid-Straße 16. Sie wurden nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 deportiert, in den Tod getrieben, bzw. starben an den Folgen der Verfolgung durch die Nazis.

Seit 1996 finden hier vor Ort am Jahrestag der Reichspogromnacht Stolperstein-Gedenkveranstaltungen statt – in diesem Jahr ausnahmsweise bereits am 8. November. Neben Vertretern aus der Zivilgesellschaft, lokaler Geschichtsvereine und der Gedenkstätte Buchenwald haben sich für die vom Demokratie_laden Kahla organisierte Gedenkveranstaltung wieder mehrere Kahlaer Schulen angekündigt. Sowohl das Leuchtenburg-Gymnasium als auch die Heimbürgeschule und das Förderzentrum Siegfried Schaffner hatten bereits bei der Verlegung der Stolpersteine die Patenschaft für die Pflege der fünf Kahlaer Stolpersteine übernommen und beteiligen sich auch in diesem Jahr wieder mit eigenen Beiträgen an der Veranstaltung.  Am 9. November wird es zusätzlich ein städtisches Gedenken geben, auf das wir im Zuge dieser Veranstaltungsankündigung hinweisen.

Startpunkt für die öffentliche Gedenkveranstaltung „Gedenken an die verfolgten Kahlaer Jüdinnen und Juden“ am 8. November (10 Uhr) ist bei den Stolpersteinen vorm Haus der Rudolf-Breitscheid-Straße 16.

Öffentliches Stolpersteingedenken an die verfolgten und ermordeten Kahlaer Jüdinnen und Juden

8.11.2024, 10 Uhr

Rudolf-Breitscheid-Straße 16 Kahla

Kontakt: info@demokratieladen.com

Jens Bühring trägt Lieder und Gedichte vor

Im Rahmen einer Gedenk-Veranstaltungsreihe zu den Novemberpogromen 1938 lädt der Demokratie_laden Kahla am 7. November 2024 um 18 Uhr zu einem musikalischen Vortrag mit Liedermacher Jens Bühring ein.

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Im Mittelpunkt der Veranstaltung in der Margarethenstraße 11 steht an diesem Abend die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft. Es ist ein musikalisches Gedenken: Jens Bühring, Liedermacher aus Plauen, beschäftigt sich in seinem Programm „Lieder und Gedichte in den Konzentrationslagern und Ghettos des ‘Dritten Reiches‘“ mit einem Thema, das bislang wenig beleuchtet wurde. Inmitten der Höllen der Lager und Ghettos des „Dritten Reiches“ existierten trotz oder gar wegen der vorherrschenden unmenschlichen Bedingungen vielfältige künstlerische und kulturelle Aktivitäten. Illegal aber auch teilweise auf Befehl der SS entstanden Lieder, Gedichte, Gemälde und Zeichnungen, Schauspiele, kabarettistische und musikalische Aufführungen u. v. m. Sie alle sind Ausdruck fortwährender Leiden und Unterdrückung, zugleich aber auch Quelle von Lebensbejahung, Selbstbehauptung, Sehnsüchten, Widerstandsgeist und Selbstachtung.

Jens Bühring untersucht anhand verschiedener Lieder und Gedichte dieser Zeit die Wechselwirkungen zwischen den Gefangenen und ihrem Handeln – sowohl die stärkenden als auch die schwächenden. Anhand von Erlebnisberichten ehemaliger Häftlinge beschreibt er sowohl den Sadismus der SS durch den Einsatz von Musik und Texten als quälendes, verspottendes und zerstörendes Mittel als auch die Bedeutungen und den Wert, den Lieder und Gedichte für die gefangenen Menschen hatten.

Kern dieses Abendprogramms sind live dargebotene Lieder und Gedichte, um die herum Bühring das vielschichtige Thema „Lieder und Gedichte in den Konzentrationslagern und Ghettos des ‘Dritten Reiches‘“ beleuchtet.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. 

Jens Bühring: „Lieder und Gedichte in den Konzentrationslagern und Ghettos des ‘Dritten Reiches“

Musikalischer Vortrag

07.11.2024, 18 Uhr

Demokratie_laden Kahla

Margarethenstr. 11

Kontakt: info@demokratieladen.com

Wanderausstellung „Vom Platz vertrieben“ vom 6. bis 17. November im Stadtmuseum

Im Rahmen des Stolperstein-Gedenkens rund um den 9. November holt der Demokratie_laden Kahla eine Wanderausstellung über Jüdinnen und Juden, Fußball und Nationalsozialismus in Thüringen ins Kahlaer Stadtmuseum.

Am 9. November wird jedes Jahr an die jüdischen Menschen erinnert, die vor 86 Jahren in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 – in der sogenannten „Reichspogromnacht“ – durch das Naziregime enteignet, entrechtet, in Massen deportiert und in den Tod getrieben wurden. Die Pogrome markierten den Übergang von der Diskriminierung von Jüdinnen und Juden ab 1933 hin zur ihrer systematischen Verfolgung und Vernichtung. Im Rahmen des alljährlichen Gedenkens an diese Gräueltaten hat der Demokratie_laden Kahla die Wanderausstellung „Vom Platz vertrieben“ ins Kahlaer Stadtmuseum eingeladen. Die vom Erfurter Lern- und Erinnerungsort „Topf & Söhne“ gestaltete Ausstellung lässt zwischen dem 6. und 17. November erfahrbar werden, in welchem Zusammenhang Jüdinnen und Juden, Fußball und Nationalsozialismus innerhalb von Thüringen standen bzw. heute noch stehen.

Schon von seinem Ursprung her international und auf Weltoffenheit ausgelegt, wurde der Fußball bereits in seinen Anfangstagen zur Leidenschaft vieler deutscher Juden. Es waren vor allem auch zahlreiche namhafte jüdische Spieler, Trainer, Journalisten, Funktionäre und Mäzene, die dem Fußball zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu wachsender Popularität innerhalb Deutschlands verhalfen.

Nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler im Jahr 1933 nahmen viele deutsche Vereine – oft auf eigene Initiative – sogenannte „Arierparagraphen“ in ihre Satzungen auf, was bedeutete, dass Jüdinnen und Juden nicht mehr teilnehmen durften und ausgeschlossen wurden. Als Antwort bildete sich in der Folge die jüdische Sportbewegung zum Ort der Selbstbehauptung und gegenseitigen Ermutigung. Auch in Thüringen entstanden jüdische Sportvereine, darunter in Erfurt, Jena, Gera und Meiningen. Der Erinnerungsort Topf & Söhne hat ihre Spuren erforscht und mit Unterstützung zahlreicher Menschen, Initiativen und Archive eine Ausstellung gestaltet.

Wie verhielten sich die Vorgängervereine von Rot-Weiß Erfurt und Carl Zeiss Jena ab 1933 gegenüber ihren jüdischen Mitgliedern? Wie konnten jüdische Vereine unter den Bedingungen der Entrechtung ihrem Sport nachgehen? Welche Strahlkraft haben die Ereignisse von damals auf die Gegenwart? Was hat es mit dem noch immer gebräuchlichen antisemitischen Slogan „Juden Jena“ auf sich? Und wie kam es eigentlich dazu, dass aus der ursprünglich rein sportlichen Rivalität zwischen den Fußballclubs von Erfurt und Jena ein bei nicht wenigen Fans gelebter Hass auf den gegnerischen Verein und seine Anhänger*innen wurde? Die facettenreiche Ausstellung „Vom Platz vertrieben“ versucht Antworten auf diese Fragen zu geben – nicht nur eingefleischten Fußballfans.

Ausstellung „Vom Platz vertrieben“

06.-17.11.2024

Stadtmuseum Kahla

Margarethenstr. 7/8

Öffnungszeiten:

Mi: 8-12 Uhr

Do-So: 14-17 Uhr

Kontakt: info@demokratieladen.com

Eröffnung Jugendbüro „machBAR“

Es ist soweit!

Der Jugendbeirat SHK eröffnet seine machBAR, das Jugendbüro im SHK!

„Nach Jahren des Wünschens, Monaten des Planens und Wochen der Vorbereitung, können wir am 12.04.2024 einen ganz besonderen Raum eröffnen. Wir schaffen ein Jugendbüro für engagierte junge Menschen und ein Zentrum für Beteiligung im Saale-Holzland-Kreis.

Wir laden Euch ganz herzlich zu dieser feierlichen Eröffnung ein!“

Wann: 12.04.2024, 16:00-18:00 Uhr

Wo: Jugendhaus Hermsdorf, Naumburger Straße 32

AUFSTEHEN FÜR EIN WELTOFFENES THÜRINGEN

Die demokratische Mehrheit zeigt Gesicht

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde der Demokratie,

wir laden Sie herzlich zur Teilnahme an unserer Demonstration mit Kundgebung am kommenden Samstag, dem 3. Februar um 14:00 Uhr in Stadtroda ein. Veranstaltungsort ist der Parkplatz am Schützenhaus. Von dort aus soll es im Rahmen der Veranstaltung einen Demonstrationszug geben. Im Anschluss finden Reden und ein Rahmenprogramm statt. Diese Veranstaltung ist Teil der landesweiten Initiative WELTOFFENES THÜRINGEN, die sich für Demokratie, Toleranz und Menschenrechte stark macht.

Die jüngsten Ereignisse in Thüringen, darunter rechtsextreme Übergriffe und die steigende Popularität extremistischer Gruppierungen, haben uns veranlasst, klar Stellung zu beziehen. Es ist unerlässlich, dass wir als Gesellschaft zusammenkommen, um unsere Werte von Freiheit, Gleichheit und Solidarität zu verteidigen.

Die Initiative WELTOFFENES THÜRINGEN, bestehend aus Organisationen und Menschen aus allen Gesellschaftsbereichen, setzt sich für ein Thüringen ein, in dem Vielfalt und Offenheit geschätzt werden. Wir stellen uns gegen jegliche Form von Intoleranz, Rassismus und Ausgrenzung und engagieren uns für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch gleichberechtigt ist und sich sicher fühlen kann.

Unsere Kundgebung in Stadtroda wird eine wichtige Plattform bieten, um diese Botschaften zu verbreiten und zu zeigen, dass die Mehrheit in Thüringen und im Saale-Holzland-Kreis hinter einer offenen und demokratischen Gesellschaft steht. Es ist wichtig, dass wir sichtbar werden, unsere Stimme erheben und demonstrieren, dass Rechtsextremismus und Intoleranz in unserem Land keinen Platz haben.

Gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Kirche, Bildung und Politik wollen wir ein starkes Zeichen setzen.

Ihre Teilnahme ist entscheidend, um die Werte, die unser friedliches Zusammenleben prägen, zu stärken und zu verteidigen.

Lassen Sie uns gemeinsam zeigen, dass Thüringen weltoffen und stark in seiner Vielfalt ist. Treten wir gemeinsam für eine Gesellschaft ein, in der Respekt und Menschlichkeit vorherrschen.

Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung und Ihr Engagement bei unserer Demonstration in Stadtroda.

Vorstellung Mit-Mach-Haus in Schlöben

Das Mitmach-Haus für den Saale-Holzland-Kreis soll ein gemeinsamer Ort für
Engagierte sein, die sich gemeinschaftlich in der Region für das Gemeinwohl
einbringen möchten.
Hinter der Idee verbirgt sich der Wunsch nach einem Ort im Landkreis, der allen hier
Lebenden Räumlichkeiten für freiwilliges Engagement, Begegnung und Gestaltung
eines kooperativen und produktiven Miteinanders bietet. In gemeinsamer
Verantwortung können so Anliegen, Hobbys und Ressourcen miteinander geteilt und
bspw. Ernteerträge verarbeitet sowie handwerkliche oder alltagsrelevante Kenntnisse
und Fähigkeiten weitergegeben werden. Wir erläutern Euch am Dienstagabend des

20. Februar 2024 von 18 bis 20 Uhr
im Schlöbener Familienzentrum (Am Wallgraben 20)

in wissenschaftlicher Begleitung der Humbold Universität Berlin die Vision des
Mitmach-Hauses genauer und laden alle interessierten Menschen von Jung bis Alt aus
dem Landkreis zur Mitgestaltung ein, um Vorstellungen, Wünsche und Fragen
vorzubringen und so diesen Ort auch zum jeweils eigenen SHK Mitmach-Haus zu
machen.

Weltoffenes Thüringen – #thüringenweltoffen

In Sorge um die Demokratie in unserem Land engagieren sich in Weltoffenes Thüringen Organisationen und Menschen aus dem gesamten Freistaat:

  • Wir treten ein für ein weltoffenes und vielfältiges Thüringen.
  • Wir stehen ein für die Achtung der Menschenwürde und der unteilbaren Menschenrechte – dies auch mit Blick auf die historische Verantwortung Deutschlands, insbesondere für die Verbrechen zur Zeit des Nationalsozialismus.
  • Wir setzen uns ein für plurale Demokratie und Rechtsstaatlichkeit – auch als Lehre aus den Erfahrungen zweier unterschiedlicher Diktaturen in Deutschland.
  • Wir möchten ein Land, in dem Menschen in ihrer Verschiedenheit akzeptiert und willkommen sind.
  • Wir wünschen uns einen friedlichen und respektvollen Umgang miteinander. Vorurteile, Ausgrenzung und Hass haben in einem weltoffenen und vielfältigen Thüringen keinen Platz.
  • Wir treten ein für die Idee der Europäischen Einigung. Sie steht für Frieden, Solidarität und Wohlstand. Davon profitiert Thüringen in besonderem Maße.

Filmvorführung „Unsere große kleine Farm“ 30.11.2023 19-21 Uhr

Herzliche Einladung zur Filmvorführung „Unsere große kleine Farm“ am 30.11.2023 ab 19 Uhr im Demokratie_laden Kahla, Margarethenstraße 11. Der Eintritt ist frei.

Die Filmvorführung findet im Rahmen der Filmreihe „Land in Sicht“ im Saale-Holzland-Kreis statt. Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit zur Diskussion mit Christian Schorsch (Landesarbeitsgemeinschaft BNE Thüringen)

Zum Film:
„Unsere große kleine Farm“ erzählt die Geschichte eines jungen Paares, das von der kalifornischen Großstadt auf eine Farm zieht, um dort ökologische Landwirtschaft zu betreiben. Was sie zunächst dort vorfinden, sind viele Probleme: eine karge Landschaft, tote Erde, Reste von Monokultur. Sie nehmen die Herausforderung an und machen sich auf eine spannende und inspirierende Reise.

Hintergrund:
Über die Hälfte des Saale-Holzland-Kreises wird land- und forstwirtschaftlich genutzt – hauptsächlich von 14 konventionell-maschinell wirtschaftenden Agrargenossenschaften, die riesige Flächen auf sich vereinen.

Wir wollen diesen Status Quo aufzeigen, in Frage stellen und uns gemeinsam durch Filmvorführungen und anschließende Diskussionsrunden mit Referent*innen unterschiedlicher Fachgebiete auf die Suche nach alternativen Wegen für den ländlichen Raum und die Landwirtschaft machen.

Weitere Infos:
www.kurzlinks.de/AgrarWendeSHK23