Archiv der Kategorie: News

Erzählkonzert: Günter Boas – Ein Leben für die Musik

In der vom Demokratieladen Kahla und dem Internationalen Verein Kahla organisierten Reihe folgt am 4. März 2022 um 19:00 Uhr im Rathaus Kahla eine weitere Veranstaltung im Rahmen eines speziellen Themenabends.

Vorgestellt wird Günter Boas (1920-1993), ein weltberühmter Jazz-und Bluesmusiker aber auch Organisator. Schon als Kind wurde sein Leben von der Liebe zum Jazz und Blues geprägt. 1944 kommt Boas auf Grund verschiedener Vorkommnisse in das Rüstungswerk „REIMAHG“ bei Kahla.

Seine Lebensgeschichte wird eindrucksvoll, anhand einer Multi-Media Präsentation, mit viel Bild-und Musikmaterial vom Förderverein „Mahn-und Gedenkstätte Walpersberg“, Sitz Kahla erzählt.

Volker Albold, ein über die Landesgrenzen bekannter Musikmanager hat für die musikalische Umrahmung den Pianist Alexander Blume/Eisenach gewinnen können. Er wird mit der Musik die Günter Boas spielte und hörte das Publikum begeistern.

Alexander Blume, Jahrgang 1961, gehört zu den international bekannten und erfolgreichen Vertretern der ostdeutschen Blues-und Jazzszene. Seine Pianospielweise bewegt sich zwischen Blues, Boogie-Woogie, Jazz und Funk. Er kann heute auf 45 Jahre Bühnenerfahrung im In- und Ausland zurückblicken.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur nach bestätigter Anmeldung möglich. Bitte nutzen sie unser Registrierungsystem.

Die Anzahl der Plätze ist nach Verordnungslage begrenzt. Die zum Zeitpunkt der Veranstaltung gültigen Corona-Maßnahmen sind zu beachten. Der Eintritt ist frei.

Erzählkonzert: Günter Boas – Ein Leben für die Musik

Datum: 04.03.2022   Uhrzeit: 19 Uhr
Ort: Rathaus Kahla, Markt 10; 07768 Kahla

Anmeldung unter: https://kahla-international.de/guenter-boas-ein-leben-fuer-die-musik/

Es gelten die jeweils aktuellen coronabedingten Einschränkungen.

Demokratieladen macht Winter-Weihnachtspause

Der Demokratieladen wird vom 14.12.21 bis 16.01.22 geschlossen bleiben.

Ab Montag, den 17.01.22 ist das Projektteam wieder mit den gewohnten Öffnungs- und Sprechzeiten da.

Wir wünschen allen erholsame Feiertage und einen kraftvollen Start ins neue Jahr – auf dass wir auch in 2022 gemeinsam die kommenden Herausforderungen meistern werden!

Projekt Demokratieladen erhält Anerkennungspreis

Am 29.11. wurde der achte Thüringer Demokratiepreis im Rahmen des DENK BUNT – Thüringer Landesprogramm verliehen.

Das Projekt Demokratieladen Kahla erhielt einen Anerkennungspreis für „die langjährige Initiativarbeit und Unterstützung der Zivilgesellschaft sowie der Demokratiestärkung im ländlichen Raum.“

Vielen Dank an all unsere Unterstützer:innen und Fördergeber:innen! Ganz besonderer Dank gilt allen, die sich im Saale-Holz-Landkreis und in Kahla trotz Anfeindungen immer wieder gegen Menschenfeindlichkeit und für eine vielfältige und solidarische Gesellschaft engagieren.

Wir freuen uns sehr. Das Preisgeld in Höhe von 500€ hilft uns gemeinsam mit Engagierten und Interessierten der Demokratiestärkung auch im kommenden Jahr Projekte und Aktionen auf die Beine zu stellen.

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Schüler:innen reinigen Stolpersteine der verfolgten jüdischen Familien aus Kahla

Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht von 1938 gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern in Kahla am 09.11.21 begangen

Am 09.11. fand das jährliche öffentliche Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht von 1938 in Kahla statt. Dies geschah, ganz nach Tradition, an den lokalen Stolpersteinen, die für die beiden verfolgten jüdischen Familien vor einigen Jahren verlegt wurden sind.

Schülerinnen und Schüler des Leuchtenburg Gymnasiums und der Heimbürge Schule reinigten die Stolpersteine und legten Blumen nieder. Sie verlasen Gedichte, trugen Erinnerungen an das Leben und Wirken der Verstorbenen vor und untermalten dies mit musikalischen Tönen.

Auch Vertrerterinnen und Vertreter der Stadt Kahla, des internationalen Vereins, des Fördervereins der Mahn- und Gedenkstätte Walpersberg sowie interessierte und engagierte Einzelpersonen gedachten der damaligen jüdischen Nachbarn.

 

Rede vom Demokratieladen zum Gedenken am 09.11.21

Zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht von 1938

Liebe Menschen,

der 9.11. steht heute als Jahrestag für die Novemberpogrome im Jahr 1938. Damals, unter der Herrschaft der Nationalsozialisten, wurden mehrere hundert Juden ermordet, viele begingen Selbstmord.

Über 1.400 Synagogen und Betstuben sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden im November 1938 gewaltvoll zerstört, 30.000 Juden und Jüdinnen in die Konzentrationslagern inhaftiert.

Diese Pogrome markierten den Übergang zu ihrer systematischen Vertreibung, Verfolgung und Ermordung. Auch den beiden jüdischen Familien in Kahla widerfuhren in den 1930er und 40er Jahren stetig wachsender Antisemitismus.

Mit dem Ende des zweiten Weltkriegs und dem Offenlegen der NS-Verbrechen war klar: Nie wieder Faschismus!

Das öffentliche Gedenken an ihr Leben und ihr Schicksal ist für uns wichtig.

Was bedeutet das für uns?

Es bedeutet die verstorbenen Juden und Jüdinnen, ihr Leben, ihre Geschichte, ihre Persönlichkeiten und ihr Leid nicht zu vergessen. Es bedeutet auch, dass wir uns mit all unseren Kräften für eine Gesellschaft einsetzen, die jeden Menschen achtet und respektiert; sich für eine Gesellschaft jetzt einzusetzen, in der alle Menschen in Frieden und gleichberechtigt leben und lieben können – ohne Angst davor diskriminiert oder gar angegriffen zu werden.

Unser Gedenken heute ist, angesichts andauernder antisemitischer Vorfälle in Deutschland, aber auch in Thüringen, aktuell und mehr als notwendig.

Mit in den Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, den Stolpersteinen, wird in Deutschland und in ganz Europa an vielen, vielen Orten an das Schicksal der Menschen erinnert, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

Die Stolpersteine gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt, lasst uns ein Teil davon sein.

 

Wir laden ein: Filmvorführung und Gespräch

Spuren – Die Opfer des NSU

Anlässlich des 10. Jahres nach Bekanntwerden des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) zeigen wir am 19.10.21 ab 18Uhr im Demokratieladen den Film „Spuren – Die Opfer des NSU“. Im Anschluss wird es ein Gespräch mit der Regisseurin Aysun Bademsoy geben.

Der Film der türkischstämmigen Regisseurin Aysun Bademsoy zeigt die Perspektive der Angehörigen von Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Enver Şimşek.

Welche Spuren die Taten und die mangelnde Aufklärung bei den Angehörigen der Opfer hinterlassen haben, möchte dieser Film deutlich machen.

Für den Flyer hier klicken

Um eine Vorab-Anmeldung wird gebeten. Für Kahla bitte bis 17.10. unter info[at]demokratieladen.com oder unter 036424 719 919

Es gilt die 3G Regel: nur geimpfte, genesene und negativ getestete Personen können teilnehmen.

Es gelten die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen: Abstand Halten, Hygiene beachten, Alltagsmaske tragen

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Aktuelle Ausgabe der Margarethe: „Vor 75 Jahren – Befreiung vom Nationalsozialismus“

In der sechsten Ausgabe der Margarehte beschäftigten wir uns mit dem Thema: „Vor 75 Jahren – Befreiung vom Nationalsozialismus“. Wir, d.h. die Redaktion, fragten Autor*innen an, die sich mit der Geschichte von Kahla und Umgebung – hier besonders der REIMAHG – beschäftig(t)en. Auch die Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit wird beschrieben. Das Ergbnis ist lesens- und hörenswert.

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Erinnerungen wachhalten – Gedenken an den Stolpersteinen 09.11.2020

Der 9.11. steht als Jahrestag für die Novemberpogrome 1938. Er markiert einen traurigen Höhepunkt in der Diskriminierung von deutschen Jüd*innen, auch für die jüdischen Familien in Kahla. Sie wurden wie vielerorts in den 1930er und 1940er Jahren drangsaliert, verfolgt und deportiert. Viele überlebten diese Zeit nicht.

Das öffentliche Gedenken an das Leben und Schicksal der Kahlaer Jüd*innen im 20. Jahrhundert ist für uns wichtig. Das Gedenken und die Erinnerungen an die Jüd*innen im Nationalsozialismus hat in Deutschland eine lange Tradition. Mit dem Ende des 2. Weltkriegs und dem Offenlegen der NS-Verbrechen war klar: Nie wieder Faschismus! Das bedeutet für die Gegenwart: Wachsambleiben gegenüber Raumnahme von menschenfeindlichen Ideologien. Damit sich so etwas wie die systematische Verfolgung Vernichtung von Menschen wie unter dem NS-Regime niemals wiederholt.

Gedenken ist aktuell und notwendig angesichts andauernder antisemitischer Vorfälle. In der letzten Zeit gab es neben verbalen Angriffen von Jüd*innen, die Kippa oder einen Davidstern tragen, körperliche Angriffe auf sie mit einem Klappspaten bis zum Terroranschlag in Halle.

Das Gedenken unter Coronabedingungen stellt besondere Ansprüche an uns alle. Die Verordnungen des Bundes, des Landes und des Landkreises bestimmen zu dieser Zeit, dass maximal 10 Personen aus nicht mehr als 2 Haushalten zusammenkommen dürfen. Diese Bestimmungen trafen die politischen Verantwortungsträger*innen, um die Gesundheit der Bürger*innen zu bewahren und eine zweite Infektionswelle zu brechen.

Um den Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie gerecht zu werden und öffentliches Gedenken zu ermöglichen, stand am, Montag, den 09.11.2020 von 10 Uhr bis 15 Uhr je eine Mitarbeiterin des Demokratieladens an den Stolpersteinen in der Roßstraße und der Rudolf-Breitscheidt-Straße bereit, um die Gedenkbeiträge interessierter Bürger*innen zu begleiten und auf Wunsch zu dokumentieren. Dazu hatten wir Zeitfenster von jeweils 15 Minuten gesetzt, um ein Zusammentreffen von mehr als 2 Haushalten vorzubeugen. Während der gesamten Zeit achteten wir auf die Hygienemaßnahmen (Mund-Nasen-Schutz, Abstand und Einweghandschuhe). Auch stellen wir unser Schaufenster, unsere Homepage und unsere Facebook-Seite für die Veröffentlichung von Beiträgen zum Gedenken zur Verfügung, damit diese in Zeiten von Corona trotzdem gesehen und gehört werden.

Es folgen Stimmen und Eindrücke.



„Die SPD Saale-Holzland und der Ortsverein Kahla/Südliches Saaletal empfinden dieses Gedenken als sehr wichtig. Die Geschehnisse im Frühjahr 2020 bei der Wahl des Ministerpräsidenten und auch die nach wie vor schwierige Pandemielage zeigen, dass die Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, sondern immer wieder Erklärungen und eine Auseinandersetzung bedeutet.“

Irene Schmidt, MdK und stellvertretende Vorsitzende der SPD Saale-Holzland-Kreis


„1945 – 2020, 75 Jahre Gedenken
Heute, am 9. November 2020, gedenken wir der jüdischen Einwohner von Kahla. Aus ihrem täglichen Leben in unserer Stadt in den 40iger Jahren von den National-Sozialisten deportiert, kamen sie in ein KZ. Einige von ihnen überlebten, andere wurden ermordet.

Kahla hat auch eine andere, gleichermaßen erinnerungswürdige, menschliche Geschichte, die mit Rüstung und Zwangsarbeit verbunden ist. Denn bereits ab 1940 beschäftigt man Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene im Porzellanwerk.

Dazu kamen ab April 1944 mehr als 12.000 Zwangsarbeiter, die zum Bau des unterirdischen Rüstungswerk ‚REIMAHG‘ eingesetzt wurden. 

Unser Förderverein „Mahn- und Gedenkstätte Walpersberg“ e.V. mit Sitz in Kahla, arbeitet, forscht, recherchiert, bewahrt und dokumentiert die Geschichte und Schicksale dieser Zwangsarbeiter, damit auch deren Geschichte nicht vergessen wird.

Nur wer aus der Geschichte lernt, begeht nicht denselben Fehler. Gerade in der heutigen Gesellschaft sollte diese Botschaft uns leiten und führen, damit wir nie wieder neue Stolpersteine in den Straßen von Kahla legen müssen.“


Patrick Brion, Förderverein „Mahn- und Gedenkstätte Walpersberg“ e.V.


„Wie jedes Jahr gedenken wir heute der vielen Opfer der Pogromnacht vom 9. November 1938, die auch in Kahla Menschen das Leben kostete. Mit diesen, in den öffentlichen Boden eingebrachten, Gedenktafeln soll auf das Schicksal der Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden. Auch heute gilt es wieder wachsam zu sein und gegen jede Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit aufstehen. Als Zeichen für Demokratie und gegen das Vergessen sind solche Aktionen besonders wichtig. Immer noch ist eine aktive Kultur des Andenkens bedeutsam in unseren Tagen, um ein friedliches Miteinander und Solidarität gegen Antisemitismus und Hetze zu verteidigen.“

Franziska Lange, Vorsitzende des Geschichts- und Forschungsvereins Walpersberg e.V.


„[…] Die Erinnerung an die jedes menschliche Maß sprengende Vernichtungsmaschinerie muss wach bleiben. Darum ist es gut, wenn auch junge Leute wie in den vergangenen Jahren die Stolpersteine in unserer Stadt säubern und der Toten gedenken. Dass die Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse Menschen auch in Deutschland nicht mehr von Hasspropaganda und antisemitischen Anschlägen, ja von Morden, abhält, ist besorgniserregend. Das haben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel deutlich zum Ausdruck gebracht.

Es schmerzt zu sehen, wie Abgrenzung und Nationalismus in einigen Staaten Mitteleuropas – auch in Deutschland – nach dem Aufbruch in ein durch die gemeinsame Kultur verbundenes Europa nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zunehmen und die mühsam errungene Gemeinschaft herausfordern. Die Reichsprogromnacht ist für uns Anlass, dass wir uns auf die Grundlagen unserer Gesellschaft besinnen. Die Wertvorstellungen, die uns oder doch zumindest die meisten Menschen in unserem Lande einen, speisen sich aus der christlichen Religion und der Aufklärung des 18. Jahrhunderts. Nach den Erfahrungen aus Diktatur und Weltkrieg formten beide den Geist, in dem unser Grundgesetz geschrieben wurde, und beide lassen uns unseren Mitmenschen mit Achtung, einem Grundvertrauen und – ja auch mit Zuneigung begegnen, selbst wenn das manchmal sehr schwer fällt. […]“

Prof. Dr. Frank Hellwig, Vorsitzender der CDU Kahla


„Die antisemitischen Pogrome vom 9./10. November 1938 sind Mahnung an uns alle!
In der Roßstraße und in der Rudolf-Breitscheidt-Straße erinnern, sichtbar für alle, die Stolpersteine an die Kahlaer Jüdinnen und Juden, welche während des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden.
Antisemitismus ist nach wie vor aktuell und tief in unserer Gesellschaft verwurzelt. Der rechtsterroristische Anschlag auf die Synagoge in Halle zeigt dies deutlich!
Die BO Kahla spricht sich gegen jeden Antisemitismus aus und ruft alle auf, im Sportverein, zur Familienfeier oder auf dem Schulhof antisemitischen, rassistischen und rechten Äußerungen deutlich zu widersprechen!
#NieWieder #KeinVergebenKeinVergessen“

Basisorganisation DIE LINKE. Kahla & Umgebung


Zum OTZ-Plus-Beitrag.

Zum Beitrag vom Förderverein „Mahn- und Gedenkstätte Walpersberg“ e.V.: deutsch | english

Zu den jüngsten Informationen über die jüdischen Familien aus Kahla vom Stadthistoriker Peer Kösling.

Pressemitteilung zu Kahla Courage vom 08.09.2020

Pressemitteilung

Kundgebung: „Kahla Courage – Vielfalt ist das ganze Leben“

Am Sonntag, den 13.09.2020, wird von 14 bis 18 Uhr eine Kundgebung auf dem Marktplatz in Kahla zum Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt stattfinden. Neben Infoständen wird es auch ein Bühnenprogramm mit Info-Talks und künstlerischen Beiträgen geben. Es gelten Hygieneschutzregelungen.

Vielfalt, Gleichberechtigung und gegenseitige Akzeptanz unterhaltsam zu thematisieren ist das Ziel der Kundgebung „Kahla Courage“ am Sonntag, 13. September ab 14 Uhr auf dem Marktplatz in Kahla.

Das Thema ist eigentlich alltäglich – und doch oft vorurteilsbehaftet: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt.

„Es ist wichtig ein positives Zeichen für die tatsächliche Vielfalt geschlechtlicher Identitäten und für verschiedene Liebes- und Lebensentwürfe zu setzen – auch in Corona-Zeiten. Denn beispielsweise gerade auch unter Heranwachsenden ist die Auseinandersetzung und das Gespräch darüber ein wichtiges und immer wieder aktuelles Thema“, erläutert Franziska Reich, eine Sprecherin der Vorbereitungsgruppe.

Neben Infoständen wird es auch moderierte Talks geben. Akteure aus Vereinen der Region sprechen offen über Grundfragen, Haltungen und Erfahrungen sowie über ihre Angebote für Akzeptanz und Vielfalt. Errungenschaften der Homo-, Bi-, Trans- und Intersexuellen Bewegung werden vorgestellt. Aber auch noch vorhandene Leerstellen gerade im ländlichen Raum werden aufgezeigt, etwa fehlende spezialisierte Beratung und Unterstützung.

Die Kundgebung bietet ein wichtiges Thema in bunter Form: So ist neben Vertreter*innen von Vielfalt Leben – QueerWeg Verein für Thüringen e. V. auch die Pfarrerin der Kirchgemeinde Magdala präsent, es wird musikalische Beiträge auf der Bühne geben, die das Motto künstlerisch aufgreifen. On stage zu sehen sein werden neben Poetry Slam und Rap aus Weimar mit Nifty MC auch das Saale-Holzland Quintett, welches bekannte Songs interpretiert.


„Diese Buntheit der Kundgebung wollten wir zunächst mit dem Untertitel „Fest der Vielfalt“ ausdrücken“, erklärt Lisa Müller, ebenfalls Sprecherin der Vorbereitungsgruppe. Das Wort „Fest“ sorgte in Kahla jedoch für Irritationen, hatte man doch sogar das Stadtfest für dieses Jahr absagen müssen. Die Veranstaltenden stellen klar, dass bei „Kahla Courage“ Information und Diskussion zum Thema ganz im Mittelpunkt stehen. Der Untertitel wurde geändert und dies auch bekannt gemacht, so im Gespräch mit dem Sozialausschuss. Angedachte Angebote, um die Teilnahme noch ansprechender zu gestalten, sind gestrichen – ein Zuckerwattestand ebenso wie Kuchen gegen Spende an eine soziale Einrichtung. Auch dadurch soll deutlich werden, dass man auf entstandene Missverständlichkeiten reagiere und diese ausräumen möchte. Nochmals zu betonen ist auch, dass die Stadtverwaltung Kahla nicht in die Vorplanungen involviert war oder Veranstalterin ist.


Veranstaltende sind AIS, ein informeller Zusammenhang von überparteilich antifaschistisch engagierten jungen Menschen aus dem Saale-Holzland-Kreis, Demokratieladen Kahla und Gebietsjugendpflege südliches Saaletal.
Entwickelt wurde „Kahla Courage“ als Projekt aus der Arbeit mit jungen Menschen und Diskussionen mit Engagierten, unterstützt durch den Lokalen Aktionsplan, Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und Landesprogramm „denk bunt“.

Vielfalt ist das ganze Leben – niemand sollte Angst haben müssen die eigene sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität offen auszusprechen. Es ist wichtig sich solidarisch und gemeinsam für gleiche Rechte und gegen Diskriminierung einzusetzen. Mit Kahla Courage möchten wir die Gelegenheit für Gespräche und Informationen geben.“

Die Kundgebung findet unter Hygieneschutz-Regelungen zur Prävention von COVID-19 statt. Das Schutzkonzept ist vom Gesundheitsamt bestätigt. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Es wird gebeten Mund-Nase-Schutz mitzubringen.