Radtour wider das Vergessen

Bereits im letzten Jahr begaben wir uns auf Spurensuche und radelten zu Orten der Region, an denen Menschen Zwangsarbeit leisten mussten. Dieses Jahr – 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs – machen wir uns erneut auf den Weg: Diesmal nach Kahla, Rothenstein und Jena, um an die Schicksale der Zwangsarbeiter*innen und Akte widerständigen Handelns zu erinnern.

Vorab sprach Radio F.R.E.I. mit unserem Orga-Team über Hintergründe zur Radtour:

https://www.radio-frei.de/index.php?iid=7&pPAGE=2&ksubmit_show=Artikel&kartikel_id=8360

Auch die OTZ berichtet vorab über die Fahrradtour gegen das Vergessen:

https://www.e-pages.dk/otzjena/568/article/1193596/16/4/render/?token=928ad01fbc89944cd45ebf81e33a26a8&vl_platform=ios&vl_app_id=de.zgt.otz.reader&vl_app_version=6.0.0

Radtour wider das Vergessen. Erinnerungsorten und Lokalgeschichte in Kahla und Jena auf die Spur kommen

Am 8. Mai kapitulierte die Wehrmacht. Der Krieg, der Millionen Menschen das Leben gekostet hatte, war damit in Europa beendet. Seitdem wird der 8. Mai international als Tag der Befreiung vom Hitler-Faschismus gefeiert. Auch in Kahla und Jena war der 8. Mai für die Zwangsarbeiter*innen, Jüdinnen und Juden, politischen Gegener*innen und alle anderen Opfer des nazistischen Terrorregimes ein Tag der Befreiung.

Bereits im letzten Jahr begaben wir uns auf Spurensuche und radelten zu Orten der Region, an denen Menschen Zwangsarbeit leisten mussten. Dieses Jahr – 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs – machen wir uns erneut auf den Weg: Diesmal nach Kahla, Rothenstein und Jena, um an die Schicksale der Zwangsarbeiter*innen und Akte widerständigen Handelns zu erinnern.

Tourverlauf

An der ersten Station der „Radtour wider das Vergessen. Erinnerungsorten und Lokalgeschichte in Kahla und Jena auf die Spur kommen“ beleuchten wir zunächst jüdisches Leben in Kahla und erinnern an die Schicksale von mehreren Familien. Außerdem beschäftigen wir uns mit den Lebens- und Wohnbedingungen von Zwangsarbeiter*innen des NS-Rüstungswerks REIHMAG im Walpersberg bei Kahla und suchen das Gebäude auf, in dem diese in Kahla während des Zwangsarbeitseinsatzes untergebracht waren.

Die zweite Station führt uns nach Rothenstein, wo in der Vergangenheit unterirdische Anlagen die Produktion der Zeiss-Werke während der Kriegsjahre sichern sollten. Dieser Ort wurde auch als Waffenlager genutzt.

Zuletzt geht es mit dem Rad nach Jena. Dort machen wir zunächst in Göschwitz Halt und setzen uns mit Jenaer Unternehmen auseinander, die NS-Zwangsarbeiter*innen in der Rüstungsproduktion eingesetzt hatten. Wir greifen auch den Umstand auf, dass auch heute noch Jenaer Unternehmen in der Rüstungssparte aktiv sind. An dieser Station werden wir darüber hinaus auch Akte des Widerstand unter den Zwangsarbeiter*innen beleuchten.

Als vorletzte Station steuern wir das Kassablanca in der Nähe des Westbahnhofs an, das als Veranstaltungsort für Musik und Kultur bekannt ist. Doch auf dem Gelände gibt es auch einen Gedenkort: einen historischen, restaurierten Güterwagen, der besichtigt werden kann.

Die Tour endet am Saalbahnhof, wo wir an die Ausbeutung der Zwangsarbeiter*innen bei der Reichsbahn erinnern möchten.

Wir laden Sie ein, gemeinsam mit uns in Kahla, Rothenstein und Jena auf Spurensuche zu gehen und an die NS-Zwangsarbeiter*innen und jüdischen Familien zu erinnern.

Alle Informationen zu Ort, Zeit, beteiligte Partner*innen und Ablauf erfahren Sie im Flyer. Unter anmeldung.radtour [at] gmail.com können Sie sich bis zum 21. August 2020 anmelden.

Weiterführende Literatur zum Thema

Die Verfolgung und Vernichtung der Kahlaer Jüdinnen und Juden 1933 bis 1945

Nationalsozialistische Lager und ihre Nachgeschichte in der StadtRegion Jena

Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg – Begleitband zur Ausstellung

Rückblick Radtour wider das Vergessen 2019

Ein Bericht der vergangenen Tour findet sich hier.

Demokratie_laden: Sommerpause 2020

Liebe Freund*innen und Besucher*innen,

der Demokratieladen Kahla bleibt vom 16. Juli bis 5. August geschlossen. In dieser Zeit gibt es keine Sprechzeiten. Wir sind weiterhin unter unserer E-Mail-Adresse erreichbar: info [at] demokratieladen.com.

Wir sehen uns in alter Frische im August wieder. Bis dahin: Bleiben Sie gesund und rücksichtsvoll.

Der Demokratieladen in Zeiten von COVID-19 – Teil 1

Liebe Freund*innen und Besucher*innen,

wegen angezeigter Präventions- und Sicherheitsmaßnahmen zu COVID-19, dem Coronavirus, bleiben die Räumlichkeiten des Demokratie_laden Kahla vom 17.03. bis 03.06.2020 vorübergehend geschlossen.

Wir bitten um Verständnis.

Wir sind weiterhin gern erreichbar unter der E-Mail-Adresse:
info[at]demokratieladen.com

In dringenden Fällen wenden Sie sich an die Geschäftsstelle unseres Vereins Bildungswerk BLITZ e.V. in Stadtroda unter folgender Telefonnummer:
036428/ 5170

Bleiben Sie gesund und rücksichtsvoll.

Verbrannte Orte – Ein Projekt macht Vergessenes sichtbar

Verbrannte Orte

Am 27.01., dem internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, hatten wir Besuch vom Team des Projekts „Verbrannte Orte“. Dieses unglaublich interessante und wichtige Projekt arbeitet gegen das Vergessen, indem es Orte der nationalsozialistischen Bücherverbrennung aufspürt und in einem interaktiven Online-Atlas dokumentiert.

Hier der Link: https://verbrannte-orte.de/

Bücherverbrennungen fanden gehäuft 1933 statt und zwar an sehr vielen Orten Deutschlands, wie der Atlas zeigt. In Kahla wurden am 05. August 1933 am damaligen „Wehrsportplatz“ Bücher oppositioneller, jüdischer, marxistischer, pazifistischer und politisch ungewollter Schriftstellerinnen und Schriftsteller verbrannt.

Hier der Link: https://verbrannte-orte.de/kahla

Von jedem Ort werden Fotos gemacht, die nicht nur online erscheinen, sondern auch im Postkartenformat als Erinnerungskarten gedruckt werden. Ab sofort liegen verschiedene Exemplare der Erinnerungskarten im Demokratieladen Kahla zum Anschauen und Mitnehmen aus.

Wer darüber hinaus sich mit den Themen Gedenken, Erinnern und Mahnen in Kahla und Umgebung konstruktiv auseinandersetzen möchte, ist bei uns herzlich willkommen.

„Alle anders – alle gleich?“ – Kahlas Bahnhof mit neuem Gesicht

In der ersten Juli-Woche haben Kinder und Jugendliche der weiterführenden Schulen Kahlas die Fassade des Bahnhofsgebäudes in Kahla unter dem Motto „Alle anders, alle gleich“ neu gestaltet.

Sie sprühten in kleinen Gruppen ihre bunten Motive unter Begleitung von den Profi-Sprühern von Farbgefühl auf die Fassade. Die Motive konnten die Teilnehmenden zuvor in angeleiteten Workshops in der Schule und im Demokratieladen erarbeiten und in der Projektwoche selbst im Kreativ-Pavillon vor Ort verfeinern.

Sichtlich Spaß hat es allen bereitet den Umgang mit der Sprühdose und Graffiti als künstlerisches Ausdrucks- und Gestaltungsmittel kennenzulernen. Wann hat man sonst mal die Möglichkeit sich derart gestalterisch und kreativ experimentierend darin ausprobieren?

Es gäbe noch viel dazu zu sagen und zu schreiben. Beispielsweise über die Schmierereien, die etwa einen Monat später auf der bunten Fassade zu sehen waren und allerlei Hass transportierten. Oder über den offen Freitag, an dem sich auch Erwachsene aus Kahla und Umgebung am Bahnhof verewigten.

An dieser Stelle möchten wir uns aber bei folgenden Menschen und Institutionen für die gute Zusammenarbeit bedanken:

  • Saller Bau GmbH
  • Stadtverwaltung Kahla
  • Deutsches Kinderhilfswerk
  • Sparkassen Stiftung Jena/Saale-Holzland
  • Farbgefühl
  • Heimbürge Schule Kahla
  • Leuchtenburg Gymnasium Kahla
  • Siegfried Schaffner Schule Kahla
  • Naturfreunde Jugend Thüringen
  • Nahkauf Loch in Kahla
  • Bildungswerk BLITZ e.V.

Presse:

https://www.otz.de/regionen/jena/kahlas-visitenkarte-wird-aufgehuebscht-schueler-verschoenern-fassade-des-bahnhofs-id226302071.html

https://www.otz.de/regionen/jena/kinderhilfswerk-und-freistaat-unterstuetzen-graffiti-projekt-in-kahla-id226372309.html

https://www.otz.de/regionen/eisenberg/rechtsextreme-propaganda-am-kahlaer-bahnhofsgebaeude-veraergert-id226788875.html

Gegen das Vergessen – Erinnerung an die verfolgten jüdischen Familien aus Kahla

Am 09.11. gedenken wir ab 10 Uhr gemeinsam in Kahla an die Opfer der Reichspogromnacht und die Verfolgung der Kahlaer Jüdinnen und Juden.

Alle interessierten Menschen aus Kahla und Umgebung, die gemeinsam an die Schicksale erinnern wollen, sind rechtherzlich eingeladen an der kleinen Gedenkzeremonie teilzunehmen.

Frauen*kampftag 2019 in Kahla

Plakat zu Frauenkampftagen Kahla

Rund um den internationalen Frauen*kampftag 2019  findet eine Veranstaltungsreihe in Kahla statt. Das Projekt Demokratie_laden unterstützt die Veranstaltungsreihe und lädt herzlichst zum Anschauen, Mitdiskutieren und Mitmachen ein.

Vor 100 Jahren durften Frauen* in Deutschland, wie in vielen weiteren Ländern, zum ersten Mal aktiv Wählen. Seit dem hat sich im Bereich Gleichberechtigung der Geschlechter, Hinterfragen von Stereotypen und Selbstermächtigung von Frauen viel getan. Aber noch nicht genug.

Leider werden Frauen* immer noch nicht ernst genommen, beleidigt, ungefragt angefasst, schlechter bezahlt und alleine für Kindererziehung und Haushalt verantwortlich gemacht – nur weil sie Frauen* sind.

Diese Reihe will sich damit kritisch auseinandersetzen und einen Beitrag zur Überwindung dieser Zustände leisten.

Termine:

Montag, 25.2.19 um 15Uhr in Kahla: Eröffnung des neu gestalteten Schaufenster des Demokratie_ladens und Auftakt der Kahlaer Veranstaltungsreihe.

Montag, 11.03.19 von 08:00 Uhr bis 11:00 Uhr, Marktplatz Kahla: Kreativstand mit Quiz zum Thema: „Warum ist ein Frauen*kampftag heute noch so wichtig?“

Dienstag, 12.03.2019 ab 18:00 Uhr im Jugendclub Screen Kahla: Podiumsdiskussion über benachteiligte Rollenbilder im Rap und HipHop. Podiumsgäste: Sookee, NiftyMC und FaMän. Im Anschluss wird getanzt mit DJ Snazzy Grrrlz.

Link zur Facebook Veranstaltung zur Podiumsdiskussion

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Doppelausgabe *MARGARETHE – Zeitung für Kahla und die Region* erschienen

Noch im Dezember des vergangenen Jahres erschien die Doppelausgabe der MARGARETHE – eine Zeitung für Kahla und die Region. Gewürdigt wird damit couragiertes Engagement gegen Rechtspopulismus sowie Menschenfeindlichkeit und für ein gleichberechtigtes Zusammenleben unabhängig von nationaler und sozialer Herkunft oder sexueller Orientierung.

In der aktuellen Ausgabe befindet sich neben der Erklärung zu Demokratie, Vielfalt und Toleranz der Kahlaer Stadträte ein spannender Bericht über das Gedenken an die Opfer der REIMAHG-Flugzeugwerke, welches Schüler*innen aus Kahla und aus zwei Ortschaften in Italien zusammenführte. Zu finden ist die Doppelausgabe der Margarethe hier: Margarethe_3+4/2018

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Foto zur Doppelausgabe