Archiv der Kategorie: Allgemein

3. Auflage der Broschüre von Peer Kösling „Verfolgung und Vernichtung der Kahlaer Juden 1933 – 1945“

 

Die mittlerweile als 3. Auflage erschienene Broschüre von Peer Kösling zur Verfolgung und Vernichtung der_Kahlaer_Juden_1933-1945  ist ab jetzt auf unserer Homepage zu finden, in der Bibliothek oder bei uns im Demokratieladen.

Die OTZ berichtete am 19. August 2015 zur 1. Auflage:

„In diesem Heft soll das Schicksal dieser Familien Jacobsthal und Cohn/Tittel nachgezeichnet und als dauernde Mahnung festgehalten werden.“ Peer Kösling, Autor

„Überlegungen, solche Stolpersteine zu setzen oder Gedenktafeln aufzuhängen, gibt es auch in Kahla“, berichtet Historiker Peer Kösling. Erinnert werden soll damit an zwei jüdische Familien, die in der Saalestadt lebten. Es handelt sich um die Familie Jacobsthal, die in der Rossstraße 28 ein Geschäft für Haushaltswaren und Textilien führte. Die zweite Familie heißt Cohn/Tittel. Sie betrieb in der heutigen Rudolf-Breitscheid-Straße ein Bekleidungsgeschäft. Über ihre Schicksale informiert eine Broschüre mit dem Titel „Die Verfolgung und Vernichtung der Kahlaer Juden 1933 -1945“, die ab dem 7. September in der Kahlaer Stadtbibliothek und im „Demokratieladen“ in der Margarethenstraße 11 kostenfrei erhältlich ist.

Der „Thüringentag der nationalen Jugend“ im Frühjahr 2013 war für Peer Kösling Anlass, einen Beitrag zu den vorgesehenen Gegenaktionen zu leisten. Für die „Kahlaer Nachrichten“ entstanden zwei Beiträge (11. und 24. April 2013) zur generellen Geschichte der Juden in Kahla vom Mittelalter an. Im zweiten Teil hatte Peer Kösling dass zusammengetragen, was er über die Verfolgung der Juden in Kahla während der faschistischen Herrschaft ausfindig machen konnte.

Die Publikationen blieben nicht unbemerkt. Reaktionen gab es direkt aus Kahla, von ehemalige Kahlaern, die es in andere Teile Deutschlands verschlagen hat, und selbst aus London. Mit Gudrun Mitschke-Buchholz meldete sich auch eine Wissenschaftlerin, die gerade an einer großen Publikation über eine jüdische Detmolder Familie arbeitete. Auch sie konnte ein Puzzelteil zur Geschichte der Familie Jacobsthal beitragen. … WEITERLESEN

Quelle: Blick in dunkles Kapitel Kahlas: Broschüre beleuchtet Schicksale verfolgter Juden

 

Das Problem beim Namen nennen: Neonazis vertreiben engagierten Verein aus Kahla!

Ein Kommentar vom „Demokratieladen Kahla“, der Mobilen Beratung für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt „ezra und der Mobilen Beratung in Thüringen. Für Demokratie – Gegen Rechtsextremismus „MOBIT zum OTZ-Artikel „Kahlaer Tafel öffnet neue Räume“ (15.11.2017):

Das Problem beim Namen nennen: Neonazis vertreiben engagierten Verein aus Kahla!

Am 15.11.2017 wurde in der OTZ  über das einjährige Bestehen der Kahlaer Tafel berichtet. In dem Artikel findet sich auch eine Aussage über den Rückzug der „Täglich Brot Insel“ wieder, der mit einer „politischen Schieflage“ und „finanziellen Probleme“ begründet wird. Das kommt für uns einer Verharmlosung, wenn nicht sogar Relativierung der Geschehnisse gleich!

Der Täglich Brot Insel e.V. unterstützte jahrelang Menschen in Notlagen, engagierte sich mit sozialen Projekten und hieß in seinen Begegnungsräumen jeden willkommen, der sich für ein gerechtes und solidarisches Miteinander aussprach. Weil der Verein sich in seiner Arbeit auch aktiv gegen Ausgrenzung, Rassismus und die lokale rechte Szene richtete und sich um Menschen ohne Ansehen der Person sorgte, gerieten er und einzelne MitarbeiterInnen in den Fokus der rechten Szene. Jahrelange persönliche Anfeindungen, Beschimpfungen und Anschläge auf den Verein und die Mitarbeitenden waren die Folge. Schleichend wurde die Arbeit der „Täglich Brot Insel“ in Misskredit gebracht, PartnerInnen zogen sich zurück, bis der Betrieb unmöglich wurde. Insbesondere Personen, die der lokalen Neonazi-Szene zuzurechnen sind, agitierten dauerhaft gegen das christliche Menschenbild und die Hilfsbereitschaft auch gegenüber Geflüchteten als gleichberechtigte Zielgruppe.

Hier lässt sich gut erkennen, dass wer sich aktiv gegen die gut vernetzte Neonazi-Szene engagiert, schnell zum Ziel von rechter Gewalt wird. Solidarisierungen blieben oft aus, da scheinbar keiner selbst in den Fokus der Neonazis geraten wollte oder das Problem nicht ernstnahm. Ganz schlimm wird es jedoch, wenn den Betroffenen dann noch eine Mitschuld gegeben wird und sie sich Vorwürfen ausgesetzt sehen. Wir fordern: Das darf nicht passieren! Rechte Einschüchterungsversuche, Bedrohungen und Gewalt müssen klar benannt werden. Eine Täter-Opfer-Umkehr darf es nicht geben.

MARGARETHE – Zeitung für Kahla und die Region

Unter dem Motto „informieren, nachdenken, mitreden“ erschien Mitte September die zweite Ausgabe der MARGARETHE – eine Zeitung für Kahla und die Region. Passend dazu veröffentlichte die TLZ am 21. September 2017 einen Beitrag über das demokratische Engagement: Kahla: Gegengewicht zu Rechtsextremismus

„… Es sind Bürger, die sich vor einem halben Jahr zur Akteursgruppe für ein demokratisches Kahla zusammengefunden haben (wir berichteten). Sie wollen die Stadt in ein anderes Licht rücken, weg vom Ruf einer rechtsextremen Hochburg. … WEITERLESEN“ (Quelle: www.tlz.de/)

Die erste Ausgabe der MARGARETHE können Sie hier anschauen. Es geht um zivilgesellschaftliche Aktivitäten, soziale Teilhabe und auch um extrem rechte Umtriebe. „Menschenverachtende Ideologien wie Antisemitismus, Rassismus oder Sexismus sind sehr vielfältig. Wir finden es wichtig, darüber aufzuklären und zu Diskussionen beizutragen.“ Die zweite Ausgabe der MARGARETHE findet sich hier und beschäftigt sich mit positiven Beispielen für ein buntes Kahla, der Bundestagswahl 2017 und demokratischen Grundwerten einer Stadtgesellschaft.

Wir wünschen eine gute Lektüre!

U18-Wahl: Die Wahl für Kinder und Jugendliche

Foto: Patrice Großkreuz

Am 15. September 2017 sind alle Kinder und Jugendlichen dazu eingeladen, sich anlässlich der diesjährigen Bundestagswahl an der politischen Meinungsbildung zu beteiligen. Politik ist lebendig und ruft zum Mitmachen auf!

Die U18-Wahl ist die bundesweite Wahl für alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren. Mitmachen können ausnahmslos ALLE Minderjährigen, die sich in Deutschland aufhalten – unabhängig von Herkunft, Nationalität, Aufenthaltsstatus, Bildungshintergrund, Geschlecht, Haarfarbe, Hobby und Haustier.

Neun Tage vor der Bundestagswahl und getrennt davon können Kinder und Jugendliche ihre Stimme abgeben, auch in Kahla! Für die Wahl gilt eine eigene Wahlordnung, mit nur leicht  veränderten Bedingungen im Vergleich zur Wahl der Erwachsenen. Es können die gleichen Parteien wie bei der Bundestagswahl gewählt werden. Auch in Kahla wird es Wahlkabinen und Wahlurnen geben, werden Stimmzettel bereit liegen und es wird auf Neutralität und Objektivität für das Verfahren geachtet. Als Wahllokal stehen das staatliche Gymnasium Leuchtenburg, die Freie Ganztagsschule Milda und der Jugendclub SCREEN von 14 bis 18 Uhr zur Verfügung.

Die Auszählung der Stimmzettel erfolgt grundsätzlich öffentlich und möglichst durch die jungen Menschen selbst. Die Ergebnisse werden dann online eingegeben und so automatisch an die bundesweite Wahlzentrale übermittelt. U18-Wahlergebnisse werden nicht für einzelne Wahllokale, sondern immer für die jeweiligen U-18-Wahlkreise veröffentlicht.
Wir laden alle Kinder und Jugendlichen aus Kahla und Umgebung ein, mitzumachen und so ihrer Meinung Ausdruck zu verleihen. Wir freuen uns auf Eure Beteiligung!

Mehr Infos findet ihr unter: www.u18.org

Autorenlesung „Am Fuße der Festung“

Quelle: www.mephisto976.de/news/die-grenze-zur-eigenen-erfahrung-machen-52330

Autorenlesung „Am Fuße der Festung“,                                 mit Johannes Bühler

Buchlesung| 28.08.17 / 18:00 | Demokratieladen Kahla Margarthenstraße 11 | *** EINTRITT FREI ***

 Als erstes Land im Mittelmeerraum ist Marokko 2013 mit der EU eine Mobilitätspartnerschaft eingegangen. Diese soll offiziell dazu dienen, einen gut organisierten Personenverkehr zu gewährleisten. Im Rahmen dieser „Partnerschaft“ verhandelt die EU aber gegenwärtig um ein Rückübernahmeabkommen, womit jede Person, welche irregulär europäisches Territorium betritt, umgehend zurück nach Marokko abgeschoben werden könnte.

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Überraschungskino im Demokratieladen Kahla

Filmvorführung | 21.08.17 / 18:00 | Demokratieladen Kahla – Margarthenstraße 11 |
*** EINTRITT FREI ***

Zusammen mit der Jugendarbeit südliches Saaletal laden wir ein zu einem spannenden Film. Den Namen verraten wir nicht, aber wir beschreiben worum es geht – Na, wer kennt ihn?
„Der Film handelt von einer Heroin-Clique in Leith, einem Stadtteil der schottischen Hauptstadt Edinburgh. Der Erzähler ist der junge Mark Renton, ein Heroinabhängiger, gespielt von Ewan McGregor, der gleich zu Anfang des Films und dann immer wieder clean werden will. Den ganzen Film über konsumiert Mark jedoch nur während eines kurzen Aufenthalts in London keine Drogen irgendwelcher Art. Zum Schluss stiehlt er seinen Freunden 16.000 Pfund aus einem Heroin-Deal und will damit ein neues Leben anfangen.

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Demokratie-Tour kommt nach Kahla

Demokratieladen und Akteursrunde im Gespräch mit Madeleine

Henfling (MdL BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Quelle: www.facebook.com/madeleinehenfling

Am ersten Tag ihrer „Demokratie-Tour“ durch Thüringen machten Madeleine Henfling (MdL BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und ihr Team heute auch in Kahla Station. Die Stadt am Fuße der Leuchtenburg stand als „Dominanzraum“ der extremen Rechten auf dem Programm der Landtagsfraktionssprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus. Als lokaler Kooperationspartner organisierte der Demokratieladen das Besuchsprogramm. Den Auftakt machte um 17:30 Uhr ein Spaziergang durch die Kahlaer Altstadt. Neben rechten Schmierereien und Orten neonazistischer Angriffe, etwa am SPD-Bürgerbüro, standen auch die im letzten September verlegten Stolpersteine für die jüdischen Familien Jacobsthal und Cohn/Tittel sowie weitere Beispiele zivilgesellschaftlichen Engagements auf dem Programm.

Um 18:00 Uhr folgte ein Besuch im Rathaus mit Empfang durch die Bürgermeisterin Claudia Nissen-Roth. Nach einem gemeinsamen Besuch der dort gezeigten Ausstellung „Angsträume – Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt“ der mobilen Opferberatung ezra bot sich Gelegenheit zum Austausch über die lokale politische Situation. Im Gespräch wurde deutlich, dass es der Beteiligung aller demokratischen politischen Kräfte bedarf, um die Situation wandeln zu können.

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Angsträume durch rechte, rassistische und antisemitische Gewalt in Thüringen: erkennen – ernst nehmen – auflösen

PlakatAktionswochen zu Strategien der Selbstbehauptung | 28. März – 21. April 2017 in Kahla

Die Zahl rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalttaten war 2016 so hoch wie nie zuvor. Ezra, die mobile Beratung für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen, spricht von einer gestiegenen Anzahl von Angriffen und „einer Brutalisierung der Gewalttaten“. Zudem kann von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. Äußerst beunruhigend sind die von Expert*innen festgestellte Normalisierung rechter Angriffe und die ausbleibende Solidarisierung mit den Opfern. Dadurch entstehen für die Betroffenen Angsträume. Durch vier unterschiedliche Aktionen wird das Thema aufgegriffen und Raum für Lösungsansätze geboten. Den Rahmen bildet die Ausstellung: „Angsträume. Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen“ der mobilen Thüringer Opferberatung von ezra.

Hier finden Sie den Flyer und das Plakat zum herunterladen und verteilen.

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27.01.2017 – Internationaler Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Auch der DemokratieLaden will an den Internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27.01.2017 erinnern.

In der Gedenkstätte Buchenwald wird es um14 Uhr auf dem ehemaligen Appellplatz des Konzentrationslagers Buchenwald eine Kranzniederlegung mit Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung und Vertretern der Thüringer Landesregierung und des Thüringer Landtags am Denkmal für alle Opfer des Konzentrationslagers Buchenwald geben.

Mehr dazu unter: https://www.buchenwald.de/…/internationaler-gedenktag-fuer…/

Wir nehmen den Tag zum Anlass um im Februar den Film „Tod auf Raten“ von Fritz Bauer zu zeigen. http://www.fritz-bauer-film.de/

Mehr Infos dazu folgen in Kürze

Ausstellung zur Vertreibung und Vernichtung der Kahlaer Juden

Eine neue Ausstellung dokumentiert unter dem Titel „Nationalsozialismus und ‚Volksgemeinschaft'“ das Leben und die Verfolgung der in Kahla ansässigen jüdischen Familien Jacobsthal und Cohn/Tittel. Beide betrieben kleine Geschäfte, waren in Vereinen aktiv und nahmen rege am städtischen Leben teil. Mit dem Erstarken des Antisemitismus und dem Aufstieg der NSDAP wurden sie mehr und mehr vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Sie wurden ihres Lebensunterhalts und ihrer Rechte beraubt und schließlich fast vollständig in den Tod deportiert.
Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Demokratieladen entstanden ist, verknüpft die Geschichte der beiden Familien mit der reichsweiten Entwicklung der Jahre von 1933 bis 1945. Sie beruht auf den Recherchen des Historikers Peer Kösling, dessen Broschüre zum Thema online zugänglich ist. Im regionalen Bezug wird deutlich, wohin die Vorstellung von einer homogenen deutschen „Volksgemeinschaft“ geführt hat: Zu Ausgrenzung, Entrechtung und schließlich Deportation.

Zeitgleich mit der Eröffnung der Ausstellung wurden am 17. September Stolpersteine in Erinnerung an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger Kahlas verlegt. Die OTZ hat darüber ausführlich berichtet.

Derzeit ist die Ausstellung im Foyer des Rathaus Kahla zu sehen und kann dort während der Öffnungszeiten besichtigt werden. Darüber hinaus kann die Ausstellung an Schulen, Vereine und Institutionen verliehen werden. Interessierte wenden sich bitte an: info@demokratieladen.com